Kika/Leiner an Benko verkauft

Der Investor und Karstadt-Eigner Rene Benko übernimmt die wirtschaftlich angeschlagene österreichische Handelskette Kika/Leiner.

Für die anstehende Sanierung werden nach Aussage des Firmenchefs Gunnar George gegenüber der "Presse" 70 Mio. Euro benötigt. "Von den ursprünglich Anfang des Jahres veranschlagten 100 Mio. Euro habe Steinhoff bisher 30 Mio. Euro gestellt. Der Rest sei noch offen. Wie die neue Strategie schlussendlich aussehen werde, könne aber wohl erst Ende Juli gesagt werden, sagt George - der laut eigenen Angaben auch künftig Kika/Leiner-Chef bleiben wird. So werde Benkos Signa-Holding sicherlich eigene Ideen einbringen wollen. Bisher sah die Restrukturierung von Kika/Leiner nur die bereits vollzogene Schließung von vier Standorten (von 50 auf 46) und keinen größeren Abbau von Mitarbeitern vor.

Dass eine Restrukturierung auch Filialschließungen und den Abbau eines Teils der 5000 heimischen Mitarbeiter nach sich ziehen dürfte, darüber gibt man sich im Betriebsrat keinen Illusionen hin. "Ich erwarte, dass man Möbelverkaufsflächen verringert und beispielsweise durch ein Shop-im-Shop-Konzept ersetzt. Denn grundsätzlich sind die Möbelverkaufsflächen in Österreich zu groß", sagt Vogl. Auch im Verwaltungsbereich seien Rationalisierungen durchaus vorstellbar.

Der Betriebsrat will dabei darauf achten, dass jene Mitarbeiter, die ihren Job verlieren, entsprechende Sozialpläne und Abfertigungen erhalten. Vor kurzem sei ja erst der Standort im steirischen Bruck an der Mur geschlossen worden. "Und alle Mitarbeiter waren dort sehr zufrieden mit der gefundenen Lösung." Man sehe den Verkauf jedenfalls als neuen Beginn und gehe mit einem positiven Gefühl in die neue Situation. "Ich erwarte mir jedenfalls, dass unter der Ägide von Herrn Benko wieder eine klare Strategie gefahren wird", so Vogl. Leiner solle wieder ein hochwertiges Möbelhaus für Kunden mit höheren Ansprüchen werden und Kika ein klar definiertes Haus für modernere und günstigere Möbel.
Benkos Pläne noch unbekannt

Wie die Pläne von Benko im Detail aussehen, ist bisher noch nicht bekannt. Am Donnerstagabend gab es ja auch erst eine Grundsatzeinigung. Laut George ist man sich dabei in den entscheidenden Punkten aber einig. Ein Scheitern sei nicht mehr vorstellbar. Nun sollen die Verträge erstellt werden. Eine Vertragsunterzeichnung ist für spätestens kommenden Dienstag geplant. "Sie kann aber auch schon heute Abend sein", so der Kika/Leiner-Chef.

Dass aus der Suche nach einem neuen Kreditversicherer nun ein Verkauf wurde, kam auch für George einen wenig überraschend. "Die Kreditversicherung ist für ein Handelsunternehmen überlebenswichtig. Wir haben nach einem neuem Versicherer gesucht. Und dann hat es sich schnell ergeben, dass wir Angebote von verschiedensten Interessenten hatten." Jenes von Signa war dabei am besten.

Neuen Kreditversicherer hat Kika/Leiner bisher übrigens noch nicht. George zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass auch dieses Problem Anfang der kommenden Woche gelöst ist. So gebe es bereits einen internationalen Versicherer mit dem man in guten Verhandlungen stehe. Auch hier hilft der neue Eigentümer. Denn der Versicherer sei an einer größeren Zusammenarbeit mit Signa interessiert."

 

Quelle: "Presse"

 

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